Schienentherapie bei Funktionsstörungen der Kiefergelenke und Kaumuskulatur in der Praxis Dr. Lucius

Die Zahl der Patienten mit Funktionsstörungen des Kauorgans (Cranimandibüläre Dysfunktion (CMD)) hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Die häufigsten Symptome einer sogenannten CMD sind Schmerzen und Funktionseinschränkungen im Bereich der Kaumuskulatur, der Kiefergelenke oder der Zähne. Oft ist dabei das Zähneknirschen oder das Zähnepressen (Bruxismus) von Bedeutung, wovon etwa 10 % bis 20 % der Bevölkerung betroffen sind. Die Hauptursachen für Bruxismus, so nimmt man heute an, sind emotionaler Stress und psychische Anspannungen. Durch Bruxismus werden Zähne überbelastet und übermäßig abgenutzt sowie der Zahnhalteapparat, die Kaumuskulatur und die Kiefergelenke strapaziert. Wird die Erkrankung frühzeitig – noch vor dem Auftreten von Symptomen – erkannt, sind die Chancen für die Vermeidung negativer Folgen relativ günstig.

Wie sieht eine Schienentherapie bei Bruxismus aus?

Um negative Auswirkungen zu verhindern, untersuchen wir in der Praxis Dr. Lucius die Kiefergelenke, die Kaumuskulatur und die Zähne unserer Patienten. Sollte sich dabei ein auffälliger und krankhafter Befund noch ohne Symptome zeigen, können wir durch eine Funktionstherapie bzw. Schienentherapie mit sogenannten Aufbissschienen (Okklusionsschienen) einem Voranschreiten der Erkrankung entgegenwirken. Dazu werden der Ober- und der Unterkiefer abgeformt sowie Vermessungen und Registrate durchgeführt. Nach anschließender Analyse und Diagnostik wird dann in unserem Zahntechnischen Partner-Labor in Northeim eine geeignete, individuelle Okklusionsschiene hergestellt – oft in einem digitalen CAD/CNC-Prozess. Aufbissschienen mit sogenannter adjustierter Kauflächengestaltung sind also durchaus aufwändig in der Fertigung. Sie unterscheiden sich immens von einfachen Schienen ohne adjustierte Oberfläche. Die Aufbissschienen sind transparent und werden häufig nur in der Nacht eingesetzt. Individualisierte Okklusionsschienen aus hartem Material sind für die Behandlung bei Bruxismus die erste Wahl! Sie können die Überbelastung und den Verschleiß der Zähne sowie die Intensität des Bruxismus um etwa 50 % reduzieren.

Die Lage des Unterkiefers kann sich während des Behandlungsverlaufs verändern. Deshalb muss die Okklusionsschiene regelmäßig und gewissenhaft nachkontrolliert werden. Treten Veränderungen auf, so muss durch Einschleifen sorgfältig nachadjustiert werden. Die korrekten Aufbisskontakte und die Kieferposition auf der Schiene sowie der Behandlungsverlauf werden dazu durch Dr. Lucius in Wolfsburg überprüft.

Funktionstherapie bei CMD

Sind bereits Symptome und Schmerzen im Bereich der Kiefergelenke oder der Kaumuskulatur aufgetreten (CMD), sind Okklusionsschienen mit adjustierter Kauflächengestaltung auch die erste Wahl und ein sehr wirkungsvolles Therapiemittel. Sie irritieren gewissermaßen die Kaumuskulatur beim Bruxismus und helfen somit, Verspannungen in der Kaumuskulatur zu lösen. Dadurch können sie eine zeitweise oder stetige Reduzierung des Bruxismus bewirken. Auch die Belastung der Kiefergelenke kann reduziert werden.

Zusätzlich zur Schienentherapie können physiotherapeutische Behandlungen bei der Behandlung der CMD sehr hilfreich sein. Der Physiotherapeut kann schmerzhafte Erkrankungen der Kaumuskulatur oder der Kiefergelenke unterstützend und erfolgreich behandeln. Er sollte dazu eine spezielle Zusatzausbildung im Bereich der CMD und im Bereich der Manualtherapie haben. Auch Medikamente können in der initialen Behandlung akute Schmerzen lindern und die funktionstherapeutische Behandlung erfolgreich unterstützen.